Forschungsprojekt „ElfE“ (Eltern fragen Eltern)

Die folgenden Kartensets sowie das Video sind im Rahmen des Forschungsprojektes ElfE („Eltern fragen Eltern“) entstanden. Sie sollen eine gute Zusammenarbeit zwischen Eltern und Kita-Fachkräften unterstützen. ElfE war ein partizipatives Forschungsprojekt, das zum Ziel hatte, gesundheitliche Chancengleichheit gemeinsam mit „Kita-Familien“ zu erforschen und zu verbessern.

Das Projekt startete als Teilprojekt im Forschungsverbund PartKommPlus im Februar 2015 unter dem Titel Eltern fragen Eltern (ElfE): Wege in die Kita in die erste Förderphase.

Die zweite Phase (01.02.2018-31.01.2021) schloss direkt an die erste mit dem Projekttitel Eltern fragen Eltern²: Vom Modellprojekt zum Transfer in die Fläche an.

Der Bezirkselternausschuss Kita (BEAK) Marzahn-Hellersdorf wirkte in beiden Förderphasen in der Steuerungsgruppe mit.

Wenn Sie weitere Fragen zu den nachfolgend gezeigten Produkten haben bzw. an einzelnen Druckfassungen der Kartensets interessiert sind, können Sie sich gerne wenden an:
Gesine Bär, Alice Salomon Hochschule Berlin, E-Mail: baer@ash-berlin.eu

Das Reflexionskartenset „Perspektivwechsel“

Reflexionskartenset „Perspektivwechsel“

Unter dem Motto: „Zur besseren Verständigung von Eltern und Kita-Fachkräften“ wurde ein Set von insgesamt 12 Reflexionskarten für Fachkräfte entwickelt, um Gesprächs-situationen mit Eltern zu reflektieren. Den Anfang nahm das Reflexionskartenset in der ersten Förderphase des Projektes (2015-2018). Rund 20 Elternforschende haben als zentrales Thema die Kommunikation zwischen Eltern und Kita-Fachkräften untersucht. Insgesamt 27 qualitative Leitfadeninterviews wurden von Eltern als Peerforschende im Berliner Bezirk Marzahn-Hellersdorf und in Lauchhammer/Brandenburg dazu geführt. Zunächst wurden daraus fünf Karten entwickelt, erprobt, evaluiert und im Dialog von Eltern und Kita-Fachkräften in der zweiten Förderphase (2018-2020) weiterentwickelt.

Nun liegen insgesamt 12 Karten zu unterschiedlichen Begebenheiten im Kita-Alltag vor. Auf der Vorderseite der Karte findet sich jeweils eine Gesprächssituation aus Sicht der Eltern. Auf der Rückseite sind Reflexionsfragen zur Gesprächssituationen für Fachkräfte ausformuliert sowie Platz für Notizen. Themen, die in den beispielhaften Gesprächssituationen angesprochen werden, sind Bringe- und Abholzeiten, Selbstbestimmung der Kinder sowie Eingewöhnung und der Übergang in die Schule.

Ziel ist es, mit dem Reflexionskartenset einen Perspektivwechsel anzuregen und gegenseitige Wertschätzung in der Beziehung zwischen Erzieher*innen und Eltern zu unterstützen.

Das Kartenset ist vor allem gut einsetzbar im Rahmen von:

  • Teambesprechungen und gemeinsamen Reflexionen,
  • internen wie externen Fortbildungen,
  • Auswertung spezifischer Alltagssituationen wie Eingewöhnung und Entwicklungsgespräche,
  • der Ausbildung von Kita-Fachkräften,
  • der internen Konzeptentwicklung.

Sie können die Karten hier herunterladen.

Die Dialogkarten: Einladungskarten für gute Gespräche in der Kita

Dialogkarten: Einladungskarten für gute Gespräche in der Kita

Unter dem Motto: „Eltern, Erzieherinnen, Kinder: Wir wachsen zusammen.“ wurde ein Set von insgesamt sieben Einladungskarten entwickelt. Kita-Eltern bzw. Erzieherinnen können ein Gesprächsanliegen miteinander austauschen und so einen gemeinsamen Termin vereinbaren.

Das Dialogkartenset ist Ergebnis einer Workshopreihe („Eltern stärken Eltern“ – ElsE), die im Zeitraum 2018-2020 als Teil des Forschungsprojektes ElfE im Berliner Bezirk Marzahn-Hellersdorf durchgeführt wurde. Sieben Eltern, drei Kita-Fachkräfte, zwei Wissenschaftlerinnen der Alice Salomon Hochschule Berlin sowie eine Fachkraft aus einem Familienzentrum im Bezirk haben in zwei Durchgängen von jeweils acht Workshoptreffen am Thema „Eltern (an)hören“ zusammengearbeitet. Gemeinsam wurde ein Thesenpapier zum Thema entwickelt. Aus den Thesen wurden dann mit Unterstützung des Texters Thomas Avenhaus und des Grafikers Michal Zak einladende, grafisch ansprechend gestaltete Sätze bzw. mit Teddybären-Portraits transportierte Botschaften entwickelt. Es gibt jeweils eine Version für Eltern und eine für Erzieherinnen (siehe Downloadlinks unten).

Die graphische und textliche Gestaltung der Karten spiegelt Gesprächsanlässe wider, die im Rahmen des ElsE-Workshops gemeinschaftlich herausgearbeitet wurden: 1) Akute Situationen aus dem Familien- oder Kitaalltag, 2) regelmäßige Entwicklungsgespräche, 3) Wahrnehmung und Wertschätzung pädagogischer Arbeit von Eltern und Erzieherinnen sowie 4) eine Blanko-Karte für weitere Anliegen.

Hier finden Sie die verschiedenen Varianten der Dialogkarten zum Download:

Ein Film von Eltern für Eltern: Beziehungen in Respekt und Vertrauen leben

Ein Film von Eltern für Eltern

Unter dem Motto: „Ein Film von Eltern für Eltern – Beziehungen in Respekt und Vertrauen leben.“ entstand als Produkt der ersten Förderphase der sogenannte „ElfE-Film“. Der Film wurde im Rahmen eines gemeinsamen Workshops bzw. einer „Produktwerkstatt“ vorbereitet und gedreht. Er transportiert die Forschungsergebnisse aus den 27 Leitfadeninterviews, die die Eltern als Peerforschende zum Thema „Zusammenarbeit zwischen Eltern und Erzieherinnen“ durchführten. Ziel des Filmes ist dabei, dass Eltern aus dem ElfE-Projekt andere Eltern ermutigen, sich für einen Austausch mit Erzieherinnen sowie eine aktive Mitgestaltung von Prozessen im Kitalltag einzusetzen. Der Film kann außerdem als Gesprächsimpuls für Workshops und Fokusgruppen im Kitaalltag genutzt werden. Dazu wurde beispielhaft ein Fokusgruppenleitfaden zur Fragestellung „Wie gehen wir/ gehe ich mit Konflikten in der KiTa um?“ entwickelt. Der Film dient dabei als Diskussionsimpuls zu Beginn der Fokusgruppe.

Das Video und den Fokusgruppenleitfaden finden Sie unter den folgenden Dokumenten:

Mehr zu „ElfE“, dem Projektverlauf sowie dem Entstehungsprozess zum Film ist unter dem nachstehenden Dokument zu lesen:

DER BEAK ERKLÄRT … EINGEWÖHNUNG

Marie 1,5 Jahre alt geht jetzt seit 3 Wochen in die Kita Sonnenschein bisher lief die Eingewöhnung planmäßig, sie mag ihre Erzieher und die anderen Kinder, doch seit gestern ist irgendwie der Wurm drin. Sie weint viel und möchte nicht in der Kita bleiben. Die Situation ist für alle sehr stressig vor allem für Marie aber auch die Eltern verspüren den Druck dass es jetzt irgendwie weiter gehen muss. So oder so ähnlich laufen viele Eingewöhnungen ab und meist wird am Ende alles gut. Und trotzdem bleibt am Ende die Frage was können wir Eltern tun um unsere Kinder bestmöglich durch diese aufregende, neue Zeit zu begleiten.

Eingewöhnung

Als erstes sollte man wissen das es verschiedene Eingewöhnungsmodelle gibt und in Berlin wird das Berliner Eingewöhnungsmodell praktiziert. Es ist Teil des Berliner Bildungsprogramm und durchläuft vier Phasen. Das klingt theoretisch immer gut und einfach aber wir wissen alle Kinder haben ihren eigenen Kopf. Beschäftigen wir uns zunächst damit was die Eingewöhnung für Eltern und Kind bedeutet.

Die Eingewöhnung des eigenen Kindes in die Kita, ist nicht nur aufregend sondern auch sehr emotional. Die Kinder lernen in dieser Zeit eine neue Umgebung mit vielen neuen Reizen kennen.

Meistens findet mit der Aufnahme des Kindes in die Kindertageseinrichtung die erste längere Trennung zwischen den Eltern und dem Kind statt. Um diesen Übergang für das Kind ange- nehm zu gestalten ist es wichtig, dass Erzieherinnen und Eltern den Übergang des Kindes von Zuhause in die Kindertageseinrichtung gemeinsam gut begleiten. Die Erfahrungen die das Kind mit diesem Übergang macht sind nachhaltig und können auf weitere Übergänge über- tragen werden (Schule etc.). Aus diesem Grund möchte man den Beziehungsaufbau sensibel gestalten, um einer Überforderung entgegenzuwirken. (1)

Viele Erzieherinnen begleiten die Familie vorerst durch einen Informationsaustausch (Ge- spräche und Fragebögen). Die Erzieherinnen können so schon einmal mit der Familie in den Kontakt kommen. Sowohl die Eltern, als auch die Kinder müssen sich schonend an die neue Situation gewöhnen und der/dem Erzieher/in vertrauen. In den Einrichtungen gehört eine bindungsorientierte Eingewöhnung zum Standard dazu. Dieses Modell beinhaltet, dass ein Elternteil bzw. eine Bezugsperson das Kind in der Anfangszeit begleitet und das Kind zu der/dem Erzieher/in eine Beziehung aufbauen kann. Da der Aufbau einer Beziehung keiner pauschalen Zeitangabe folgt, kann individuell geschaut werden wie man die Eingewöhnung für alle Seiten gut gestalten kann und man kann das Konzept dieser Eingewöhnungsform stetig anpassen. Grundsätzlich ist es Ratsam, sich für eine Eingewöhnung genügend Zeit einzu- planen (ca. einen Monat +/-). Es ist nicht unüblich, dass sich die Kinder in der Anfangszeit erkälten und man die Eingewöhnung dadurch länger gestaltet.

Da wir jetzt so schön im Thema drin sind kommen wir zu dem theoretischen Teil und gucken uns das Vier-Phasen Model an.

Vier-Phasen-Modell

So sieht also die Theorie aus und um es für die Kinder leichter zu machen gibt es zum Schluss noch ein paar Tipps für einen guten Start in die Eingewöhnung. Habt selbst eine positive Einstellung zur Kita und dem Fachpersonal. Einige Wochen vor Beginn das Thema Kita über Bücher, Lieder und Erzählungen in den Alltag holen. Man kann, wenn möglich, den eigenen Tagesablauf schon vorher an die Kita anpassen. Und das vielleicht wichtigste immer im Gespräch mit dem Fachpersonal bleiben denn es heißt Erziehungspartnerschaft und wenn die gelingt steht einer bunten, fröhlichen und lauten Kitazeit nichts im Weg.

(1) Albrecht, Brit u.a.: Erzieherinnen und Erzieher,1. Auflage, Berlin: Cornelsen Verlag GmbH, 2018 S. 172

Link zum Download der Kita-Fibel Marzahn-Hellersdorf: https://www.berlin.de/ba-marzahn-hellersdorf/_assets/jugendamt/dokumente/downloads/allgemeines/kita-fibel.pdf